Gestern wurden die Online-Angebote des Hamburger Abendblatts und der Berliner Morgenpost größtenteils kostenpflichtig.
Viele Menschen halten dies für einen klugen Schritt, da so der ganze zusammenkopierte und oft hetzerische Content der Springer-Presse dem allgemeinen Zugriff entzogen wird. Viele wünschen sich, daß auch die Bild-Zeitung diesen Weg einschlagen wird.
Vorausgegangen ist dem ein ziemlich bizarrer Streit darum, inwiefern Google den Inhalt dieser Online-Angebote indizieren und teilweise sichtbar machen darf, ohne dafür den Verlegern Geld zu bezahlen.
Jetzt hat man also den Inhalt kostenpflichtig gemacht, und dazu einen vermeintlich genialen Kunstgriff getätigt, der natürlich prompt in die Hose gegangen ist.
Für Firefox-Benutzer lassen sich die normalerweise kostenpflichtigen Angebote mit einem ganz einfachen Trick verfügbar machen:
- Zuerst einfach mal http://www.morgenpost.de aufrufen.
- Kostenpflichtiges Angebot auswählen (die mit dem Euro-Zeichen)
- Schauen, was passiert.
- Einen neuen Browsertab öffen.
- In der Adresszeile des Browsers about:config eingeben
- Warnung bestätigen
- In der Filterzeile general.useragent.locale eingeben
- Auf dem gefundenen Eintrag mit der rechten Maustaste klicken und „Bearbeiten“ auswählen
- Den Eintrag von „de“ nach „googlebot“ ändern.
- In den Browsertab der Zeitung zurück wechseln, und die Seite neu laden.
- Voilá!
Nach Abschluß der Lektüre sollte man die Einstellung auf dem gleichen Weg wieder in „de“ ändern.
Wenn einem die ständige manuelle Änderung lästig ist, dann kann man auch einen der vielen „User-Agent-Switcher“ für den Firefox installieren, und dort den „googlebot“ als zusätzliches Profil anlegen.
Mal sehen, wann sie diese „Lücke“, deren Ausnutzung im Übrigen völlig legal ist, schließen werden.
Tja, liebe Webmaster der Springer-Presse: Ihr müßt Google schon richtig aussperren, mit allen daran geknüpften Konsequenzen. Was ihr da verbrochen habt, gleicht diesen unsinnigen Stoppschildern gegen kinderpornographische Angebote.
Kennt ihr den Spruch „Löschen statt sperren?“. Wenn ihr euer Zeug nicht im Netz haben wollt, dann stellt es gar nicht erst dort rein.
Gefunden via Twitter
Nachtrag: Bei fixmbr hat man noch weitere Möglichkeiten herausgefunden.